10. Mai 2020

Katze und Mensch: Die Geschichte einer Beziehung

Beziehung von Katze und Mensch-Katzensprung durch die Epochen der Geschichte

Katzen begleiten den Menschen schon seit Jahrhunderten… Auch wenn die Einstellung der Menschen sich gegenüber diesem Tier immer wieder geändert hat, so sind sie doch faszinierende Wesen, zu welchen jeder Mensch eine Meinung hat. Deshalb finde ich es an der Zeit, einen Katzensprung durch die gemeinsamen Epochen der Geschichte von Mensch und Katze und ihrer Beziehung zu machen…

Katzen und Menschen in der Antike…

Am bekanntesten ist wohl der Umgang der alten Ägypter mit Katzen. In dieser Kultur wurden Katzen als Gottheit verehrt und dementsprechend mit ihnen umgegangen. Einer der Gründe für die Verehrung war wahrscheinlich, dass Katzen gute Jäger waren und die Behausungen von Nagetieren weitgehend freihielten… Doch das allein war es nicht, denn die alten Ägypter schätzten die Katzen auch als Gesellschafter im Haus und als Jagdkollege bei der Jagd nach Vögeln!

Diese und wahrscheinlich noch andere Gründe führten zur Verehrung der Katzen und ihrem Status als Gottheit. Die Menschen errichteten eigene Tempel, in welchen der Katzengöttin Bastet gehuldigt wurde und ihr zu Ehren Opfergaben dargebracht wurden. Man könnte nun meinen, dass die Katzen in dieser Zeit das Paradies auf Erden gehabt hätten, doch dies war nur bedingt der Fall! Die Katzen, welche in den Tempeln lebten, wurden zwar gut behandelt und versorgt, wurden aber allerdings als Tieropfer der Göttin Bastet bei den verschiedensten Ritualen herangezogen. Diese Opferungen wurden von den sogenannten Katzenpriestern vollzogen und durften ausschließlich in den Tempelbezirken stattfinden. Außerhalb der Tempel durfte niemand eine Katze töten, dies war ein schweres Sakrileg und bedeutete die Todesstrafe… Wenn also jemand der Göttin Bastet huldigen wollte, geschah dies über die zuständigen Priester, welche die Katze zuerst opferten, danach mumifizierten und abschließend an einen bestimmten Ort im Tempel der Göttin übergaben.

Die private Haltung einer oder mehrerer Katzen war durchaus alltäglich. Das Tier wurde geschätzt und zumeist alles getan, damit es ihm wohl erging. Katzen wurden als Sonnentiere angesehen und dementsprechend positiv war ihr Erscheinungsbild besetzt. Es gab Zaubersprüche, welche einer kranken Katze Heilung bringen sollten und wenn eine Katze gestorben war, konnte sie auf eigens dafür vorgesehenen Katzenfriedhöfen bestattet werden. Auch die Trauer um die verstorbene Katze wurde öffentlich gezeigt und von den Mitmenschen anerkannt. Die Faszination und Verehrung der Katzen im alten Ägypten kann man bis heute auf Wandbildern, Reliefs oder als Figuren erkennen…

Während die alten Ägypter Katzen verehrten, sahen die alten Römer diese Tiere mehr als Nutztiere an. Die Römer waren froh, dass Katzen ihre Gebäude und Kornkammern von Nagern und anderen Schädlingen freihielten und nahmen die Fellnäschen sogar auf ihre Feldzüge mit, aber für die Römer über wiegte der praktische Nutzen der Katze und war somit anscheinend kein Beweggrund Katzen zu verehren…
Auch die alten Griechen wussten um die praktischen und nützlichen Eigenschaften der Katze als Jäger! Die Menschen im alten Griechenland hielten sich Katzen sowohl als Haustier zur Gesellschaft, als auch als Nutztier, welches Nagetiere von den Kornspeichern fernhielt. Das Verhältnis Katze-Mensch war ebenfalls positiv besetzt und Katzen wurden geschätzt. Dies kann man auf einigen der erhaltenen, griechischen Vasen erkennen, doch eine Verehrung fand auch in dieser Kultur nicht statt!

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Verhältnis von Mensch zu Katze in der Antike ein grundsätzlich positives war, auch wenn die alten Ägypter mit ihrer Verehrung von Katzen besonders hervortreten…

Nachbildung alt ägyptische Figuren

Katzen und Menschen im Mittelalter…

Dieser Zeitraum der Geschichte kann als einer der schlimmsten in der Geschichte der Katzen bezeichnet werden! So positiv das Bild der Katze in der Antike und im Frühmittelalter war, so negativ war es im Hoch- und Spätmittelalter… Den Menschen des Mittelalters erschien die Katze als Tier des Bösen und wurde für alles mögliche, was schief lief verantwortlich gemacht! Gemeinsam mit den Menschen, welche Opfer von Hexenprozessen wurden, wurden Katzen gleich mitverfolgt und dementsprechend behandelt. Eine genaue Beschreibung was mit den Menschen/Katzen während dieser furchtbaren Zeit passiert ist, möchte ich hier nicht geben, denn ich glaube es genügt zu wissen, dass das was sie mit den betroffenen Menschen gemacht haben auch mit allen anderen betroffenen Lebewesen gemacht haben…

Die Gründe für die „Verdammung“ der Katzen liegen wahrscheinlich in Unwissenheit und dem daraus resultierenden Aberglauben. Ebenfalls mitverantwortlich könnte sein, dass es ja immer einen Schuldigen geben muss, für die Dinge, welche unfassbar erscheinen. Ebenfalls maßgeblich Anteil an der Verfolgung von Menschen, Katzen und anderen Lebewesen hatte auch die katholische Kirche, welche damals eine riesige Macht über die Menschen und ihr Leben ausübte.

Erst als die Hexenverfolgungen endeten, endete auch die Stigmatisierung der Katzen allmählich, doch bis Katzen wieder Anerkennung finden sollten, dauerte es noch sehr lange…

Burgruine Dürnstein

Katzen und Menschen in der Neuzeit und Gegenwart…

Auch als die Hexenprozesse und die dementsprechende Verfolgung der Katzen soweit geendet hatten, blieb das Bild, welches die Menschen von Katzen hatten noch lange negativ behaftet. Dies änderte sich erst allmählich, als die Menschen wieder anfingen, die Katzen als eine Art von „Nutztier“ zu sehen, welches die Vorräte und Häuser von lästigen Nagetieren und Schädlingen schützte. Die Neuzeit brachte einen Wandel in der Menschheitsgeschichte, welcher sich durch alle Lebensbereiche zog und auch eine Veränderung der Sichtweise der Menschen auf ihre Umwelt mit sich brachte. Dies schien den Katzen zu helfen, wieder positiver von den Menschen gesehen zu werden.

Als schließlich die Industrialisierung voran schritt, änderte sich der Stellenwert der Katze abermals! Ab diesem Zeitpunkt begann der Wandel der Katze vom reinen „Nutztier“ zum „Haustier“. Dies erfolgte natürlich auch nicht von einem Tag auf den anderen, war aber ein weiterer wichtiger Schritt, dass bei den Menschen die positiven Eindrücke gegenüber Katzen immer mehr dominierten…

Katze schläft mit Spielmaus

Heutzutage ist das Katze-Mensch Verhältnis zum Glück wieder durchwegs positiv besetzt, auch wenn da und dort noch immer der eine oder andere Aberglaube des Mittelalters nachhallt! Doch mittlerweile ist die Katze, vielen Menschen das liebste Tier geworden, auf dessen Anwesenheit sie nicht verzichten wollen…😺

zu guter Letzt…

Abschließend hoffe ich, dass Euch der kleine Katzensprung durch die gemeinsamen Epochen von Mensch und Katze und ihrer Beziehung, gefallen hat und ich Euch die eine oder andere interessante Informationen geben konnte! 😺

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