23. Mai 2021
Tiergeschichte: Der Weckruf der Tiere

Tiere sprechen auf eine andere Art, als wir Menschen. Doch würden sie mit uns auf derselben Weise kommunizieren, würde uns vieles wahrscheinlich nicht gefallen, was sie uns zu sagen hätten. Was Tiere uns sagen würden, wäre wahrscheinlich ein Weckruf und Apell an uns Menschen, wahren Respekt allen Tieren gegenüber zu zeigen…. In der nachstehenden Geschichte wissen sich die Tiere nicht anders zu helfen, als Mutter Natur ihr Leid und ihre Wünsche zu erzählen und sie um ein gerechtes Urteil über die Menschen zu bitten…
Der Weckruf der Katzen
An einem ruhigen, angenehmen – für den Menschen unzugänglichen – Ort fanden sich eines Tages sämtliche Vertreter der Katzenrasse ein um sich miteinander auszutauschen. Von jeder Katzenart war ein Vertreter vor Ort um die Anliegen, Sorgen, Nöte sowie Neuigkeiten und Botschaften seiner Art vorzubringen. Jeder konnte sich in dieser Versammlung zu Wort melden und seine Argumente, Berichte, Erzählungen, Erfahrungen vortragen. Als es sich alle gemütlich gemacht hatten, wurde die Besprechung eröffnet. Den Vorsitz hatte diesmal der Schneeleopard inne, denn bei jeder Versammlung hatte eine andere Katzenart den Vorsitz. „Bevor die Besprechung beginnt, möchte ich Euch noch kurz den Grund für diese ungeplante Versammlung erörtern: Mutter Natur reicht es schön langsam wie es auf der Erde zugeht – konkret das Verhalten des Menschen mit der Welt verärgert sie – deshalb hat sie alle Tiere gebeten Versammlungen abzuhalten und danach soll jeder Vorsitzende der jeweiligen Tiergruppe ihr diesbezüglich Bericht erstatten. Danach wird Mutter Natur entscheiden wie es mit den Menschen weitergehen soll. So, nachdem ihr den Grund für die spontane Versammlung, wisst bitte ich um Eure Meinungen.“
Als erstes meldete sich der Tiger zu Wort: „Zum Glück will Mutter Natur endlich etwas unternehmen! Es wird höchste Zeit, denn die meisten Menschen haben nichts aus der Vergangenheit gelernt und verweigern jegliche Einsicht und Möglichkeit etwas zu lernen! Zum Glück muss ich sagen, sind nicht alle so! Es gibt viele Menschen, welchen das Wohl von uns Katzen und das der anderen Tiere sehr am Herzen liegt! So, dies musste ich einmal los werden. Nun komme ich zu meinem Anliegen: Unsere Situation ist kritisch, denn wir werden nicht nur wegen unseres Fells gejagt, sondern auch wegen unserer Knochen. Und man stelle sich vor, Menschen in höher entwickelten Ländern glauben tatsächlich unsere Knochen würden ihre Potenz bzw. ihre Gesundheit steigern. Das ist doch reiner Hokospokus, dass hat die Wissenschaft der Menschen längst bewiesen! Dennoch merken diese Menschen nicht wie lächerlich sie sich machen, denn sie könnten es dank der Menschenmedizin viel einfacher, billiger und vor allem etwas wirklich wirksames haben (das nennen sie Tabletten) und dennoch rühmen sich genau diese Vertreter der Menschen so weit fortgeschritten zu sein…echt peinlich. Wir Tiger verstehen, dass das in vergangenen Zeiten normal war und die Menschen es nicht besser wussten, aber die heutigen Menschen sollten es besser aber wirklich besser wissen!“
Die Katzen nickten zustimmend. „Nun, ich bitte um weitere Wortmeldungen“ brummte der Schneeleopard. Gerade als der Leopard sprechen wollte, war der Luchs schneller. Der Luchs meinte sanft: Entschuldigung, dass ich mich vordränge, aber ich muss die Meinung meiner Artgenossen schnell vorbringen: Wir sind nicht sooft im sogenannten Fernsehen vertreten, zumeist nur wenn wir ein Schaf/Rind geschlagen und gefressen haben. Doch Berichte dieser Art sind so derartig von einer Doppelmoral behaftet, dass es weh tut. Es ist doch klar, dass wir uns das einfache, praktisch auf dem Silbertablett servierte Essen nicht entgehen lassen können, denn wie jeder Anwesende hier weiß ist es verdammt schwer geeignete Beute zu erlegen. Die Menschen sollten aufhören, sich selbst zu belügen, denn keiner von ihnen würde kilometerweit fahren oder laufen um Essen zu bezahlen, wenn es dies gratis vor jedem Wohnhaus gäbe…Wir Luchse meinen, dass es Zeit wird, die Menschen an diese Wahrheit zu erinnern und ihnen zu zeigen das wir alle Mutter Natur´s Geschöpfe sind. Doch haben wir auch positive Erfahrungen mit einigen Menschen gemacht: Es gibt einige die sich um uns kümmern und mit den anderen Menschen sprechen und ihnen unsere Situation erklären und damit haben sie den einen oder anderen von uns schon das Leben gerettet bevor uns ein wütender Mob gelyncht hätte.“
„Danke für diesen interessanten Aspekt, lieber Luchs. So jetzt hören wir die Meinung des Leoparden“ sagte der Schneeleopard nun etwas strenger um eventuelle Sprecher zum Warten zu ermahnen. Der Leopard erhob sich voller Würde und begann zu sprechen: „Ich kann dem Luchs nur zustimmen, denn auch bei meiner Art läuft es so ähnlich ab, der Unterschied liegt lediglich in der Umgebung. Der Mensch verdrängt seine eigene Artgenossen so sehr, sodass diese sich nicht anders zu helfen wissen und in unser Revier eindringen um einen Platz zum Leben zu finden, dies akzeptieren wir soweit wir können, aber Mutter Natur hat uns unsere Instinkte gegeben und gegen diese können wir nicht so leicht ankämpfen und so kommt es wie es kommen muss…wir gehen in die Dörfer jagen und wer bzw. was nicht bei drei in seiner Hütte oder Versteck ist wird gejagt. Was sollen wir machen? Mehr als uns zurück zu ziehen und zu versuchen den Menschen aus dem Weg zu gehen können wir nicht. Wir sind nicht böse, dass sind Eigenschaften des Menschen, nicht die der Tiere. Wir Katzen und auch die anderen Tiere handeln lediglich wie es unserer Art entspricht. Ein Anliegen habe ich jedoch noch: Die Menschen jagen uns wegen unseres Fells, um es dann an andere Menschen zu verkaufen. Ist das noch notwendig? frage ich Euch. Den Menschen in der Vergangenheit blieb nichts anderes übrig, denn sie brauchten etwas zum anziehen, doch die heutigen Menschen haben die Wahl! Sie können künstliche Felle erzeugen (die schauen genau aus wie unsere!) und hätten es nicht notwendig sich auf so ein Niveau herabzulassen. Diese Tatsache verdrängen sie und erfinden tausend Ausreden warum sie es dennoch tun. Ich finde, Mutter Natur sollte den Menschen eine Lektion erteilen, sodass diesen hören und sehen vergeht…! Das ist die Meinung der Leoparden. Die Katzen miauten laut als Zustimmung.
Der Schneeleopard wurde hellhörig. „Interessante Idee, lieber Leopard. Gibt es noch weitere Meldungen? Löwe, möchtest du vielleicht etwas sagen?“ „Gerne. Ich komme gleich auf den Punkt: Was glauben die Menschen wer sie sind? Sie halten sich für die Krone der Schöpfung, aber an ihrer Stelle wäre ich nicht so arrogant! Ohne Waffen sind sie uns im Zweikampf klar unterlegen und das wissen sie genau! Einer der schlimmsten Erfindungen war das Gewehr, nicht genug das sie sich selbst gegenseitig hinterhältig erschießen, nein auch gegen uns Tiere erheben sie diese bösen Waffen! Wir haben kein Problem, wenn die Menschen unsere Körper als Nahrung benötigen würden, aber der Großteil der Menschheit hat das nicht mehr notwendig, die bösen Menschen erschießen uns nur um eine Trophäe zu haben und ihr Ego zu befriedigen, weil sie anscheinend kein Selbstwertgefühl besitzen und sonst nichts können. Es ist eine Schande für die Menschen, dass sie mittlerweile nicht einmal richtig wissen wie man jagt. Hierzu ein Beispiel: Sie züchten uns Löwen und andere Großkatzen in Zwingern auf Farmen und dann kommen selbst ernannte „Großwildjäger“ und schießen im Gehege auf uns oder sie fangen uns im Schutzgebiet lassen uns vor der Grenze des selbigen frei und erschießen uns dann mit der Begründung „Der war ja gar nicht im Schutzgebiet…“ Ich weiß, uns Löwen machen sie zum Vorwurf, dass wir die Jungen eines Löwenkonkurrenten um die Ecke bringen um uns anschließend paaren zu können, aber Mutter Natur hat es uns so eingegeben, um frisches Blut weiterzuvererben und so die Gesundheit unserer Art erhalten zu können. Wir lassen niemanden mit Absicht leiden, wenn wir töten dann so kurz und schmerzlos wie es nur möglich ist.“
„Ich möchte auch etwas sagen“ miaute die Vertreterin der Hauskatzen. „Selbstverständlich, jeder der etwas zu sagen hat wird gehört!“ meinte der Vorsitzende. „Nicht alle Menschen handeln oder denken so skrupellos wie die gehörten Beispiele. Es gibt auch viele Menschen die uns beschützen, verteidigen und zu schätzen wissen was wir für sie und die Natur tun! Diese Menschen bieten uns Schutz in Gebieten in welchen wir frei leben können, sie nehmen uns Hauskatzen auf und geben uns ein schönes zu Hause, sie bauen für uns eigene Häuser in welchen wir betreut werden, wenn sich unsere Halter nicht mehr um uns kümmern können.“ „Blödsinn“ brüllte der Tiger. Alle sahen ihn erschreckt und erstaunt an. „Sie benutzen euch als Versuchstiere, sie setzen euch einfach aus, sie quälen euch auf grausamste Art und Weise…das nennt ihr gute Menschen?“ „Du hast recht, lieber Tiger. Es gibt auch diese Art der Menschen, aber auch du hast zu gegeben, dass man nicht alle in einen Topf werfen kann! Ich zitiere hier einen alten und weisen Spruch, den die Menschen in einem bekannten Buch nieder geschrieben haben: Der, der ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein und um noch einen zu nennen: Was du nicht willst, das mach auch keinen anderen! Wären wir besser, wenn wir über die Menschen herfallen würden? Ich gebe zu es hat in so manchen Momenten etwas verlockendes, aber wir sind hier um zu überlegen wie wir sie zum Umdenken bewegen können und nicht um einen Krieg anzuzetteln. „Du hast ja Recht, aber bei soviel Ungerechtigkeiten hab ich es manchmal so satt, geduldig zu sein“ brummte der Tiger. Die Hauskatze fuhr fort: „Wir sollten, den Menschen zeigen, dass jeder etwas zum Schutz der Tiere und Natur beitragen kann, auch wenn man keine Menschenberühmtheit ist. Da es auch viele Menschen gibt, denen wir am Herzen liegen, plädiere ich für eine Chance für die Menschen, mit der Bedingung das sie sich ehrlich bemühen sich zu ändern.“ Ein leises Brummen ging durch die Reihe der Katzen.
„Gibt es sonst noch Vorträge? Nein? Dann hört nun meine Zusammenfassung, welche ich Mutter Natur überbringen werde: Wir, die Katzen sprechen uns dafür aus, dass den Menschen eine Lektion erteilt wird, wenn sie nicht ehrlich bemüht und bereit sind ihren Umgang mit uns Tieren und der Umwelt zu ändern. Des Weiteren werden wir den Menschen respektieren, wenn auch er uns respektiert, sollte dies nicht der Fall sein werden wir uns ab jetzt wehren und das mit all den uns verfügbaren Mitteln. Wir sind wie der Mensch Lebewesen mit Intellekt, Gefühlen und einer Seele und so wollen wir auch behandelt werden. Wenn dies Eure Meinung wieder spiegelt so hebt jetzt bitte die Pfote“ brummte der Schneeleopard.
Alle hoben zustimmend die Pfote. „Nun, so sei es. Ich werde Eure Anliegen, Bedürfnisse und Wünsche an Mutter Natur herantragen. Sobald sie alle Berichte erhalten hat wird sie eine Entscheidung treffen. Diese werde ich Euch später überbringen. Nun, schließe ich die Versammlung und wünsche Euch und allen Vertretern Eurer Art alles Gute! Seid mutig stark und zuversichtlich, noch ist nicht alles verloren.“ Die Katzen nickten zustimmend, miauten zum Abschied und machten sich anschließend auf den Weg in ihr jeweiliges zu Hause um dort auf weitere Instruktionen von Mutter Natur zu warten.
Der Weckruf der Vögel und Flugtiere
In einem entlegenen Wald, so hatten die Vögel und Flugtiere beschlossen, sollte ihre Versammlung stattfinden. Nachdem sich alle einen angenehmen Platz gewählt hatten und langsam Ruhe einkehrte ließ sich der Adler auf einem erhöhten Baumstamm nieder um den Vorsitz zu führen. „Was machen den die Fledermäuse und Flughunde hier? Gehören sie den nicht eher zu den Säugetieren?“ wollte der Flamingo wissen. Der Adler sah ihn an und meinte „Sie durften wählen bei welcher Versammlung sie teilnehmen wollten und sie haben sich für die unsrige entschieden. Also sind sie selbstverständlich willkommen. Wir grenzen niemanden aus, das ist der Wille von Mutter Natur und auch der meinige.“ Der Flamingo wurde sich seiner verletzenden Aussage den Flugtieren gegenüber bewusst und senkte beschämt den Kopf. „Wir sind nicht beleidigt oder gekränkt, denn wir können die Frage durchaus verstehen. Wir haben uns für Eure Versammlung entschieden, denn wir fühlen uns Euch sehr zugehörig“ flüsterte die Fledermaus. Das freute den Flamingo und er setzte sich als Zeichen des Willkommen´s gleich neben die Fledermaus und den Flughund.
Nachdem Ruhe eingekehrt war ergriff der Adler das Wort „Ihr habt bestimmt schon gehört warum wir hier sind! Für jene die noch nicht informiert sind, möchte ich den Grund kurz erläutern: Mutter Natur möchte unsere Meinung/Botschaften, sowie eventuelle Vorschläge bezüglich den weiteren Umgang mit den Menschen. Jeder kann seine Meinung frei und ungezwungen sagen. Nun, lasst uns sogleich beginnen. Wer möchte anfangen?“ Das Huhn nahm all seinen Mut zusammen und fing an zu sprechen: „Wir leben schon lange mit den Menschen in engen Kontakt und es war lange Zeit ein gutes Miteinander. Doch in den letzten Jahren haben uns die Menschen schwer enttäuscht, verletzt und uns unserer Würde beraubt! Sie stecken uns in Fabriken zum Eierlegen und unseres Fleisches wegen. Unsere Männchen töten sie gleich nach der Geburt, nur weil sie nicht das richtige Geschlecht haben….was soll das? Was nehmen die Menschen sich heraus, sie spielen Gott und sind diesem doch durch ihr Verhalten Lichtjahre entfernt. Wir haben und geben den Menschen gerne nach wie vor unsere Eier und Fleisch, aber unter den derzeitigen Bedingungen wollen wir das in Zukunft nicht mehr! Wir fordern ein respektvolles, würdevolles Leben und ein ebensolches Ende, wenn unsere Zeit gekommen ist! Wir bitten Mutter Natur uns zu helfen.“
Kaum hatte das Huhn seine Meinung gesagt, meldete sich auch schon der Papagei zu Wort: „Ich spreche für meine Rasse und auch als Beauftragter der Ziervögel. Wir haben kaum noch Platz zum Leben, denn manche Menschen bilden sich ein, dass sie nur auf Möbeln aus Tropenholz bequem sitzen und das nur diese gut aussehen in ihrem Nest und wenn wir doch noch ein Plätzchen zum Leben haben, kommen Vogelfänger und stehlen unsere Jungen um sie als Haustier zu verkaufen! Wir sollten die Menschen wachrütteln, denn wenn wir Haustiere wären, dann hätten wir uns schon längst dem Menschen angeschlossen sowie es die Hunde, die Katzen und auch andere Tiere taten. Außerdem sind wir der Meinung, dass die Menschen für ihren Nestbau nur solche Bäume nehmen sollten, welche quasi vor deren Eingang wachsen und die auch schnell wieder nachwachsen.“ Ohne das der Steinadler zu Wort kam, flatterte der Kolibri in die Luft und redete darauf los: „Ich schließe mich der Meinung des Papageis an, denn so kann es nicht weitergehen! Es betrifft besonders die Tropen und diese sind bekanntlich die Lunge der Erde, aber auch die anderen Wälder und die darin beheimateten Vögel und Flugtiere sind betroffen. Sollten die Wälder weiterhin einfach abgeholzt werden ohne Rücksicht auf Verluste, wird das Gleichgewicht zusammenbrechen. Wenn die Menschen nachdenken, dann merken sie, dass es ja schon passiert! Ich und meine Rasse sind immer wieder erstaunt, dass sich die Menschen wundern, dass es zu Muren, Bergrutschen, Verschüttungen, Überschwemmungen kommt, dann ist die Trauer um andere Menschen und die Verzweiflung groß. Dabei tragen sie dafür zu 80 % die Verantwortung! Ich finde den Menschen gehören weitere Lektionen erteilt, damit sie wirklich lernen und das Lernen nicht nur eine Momentaufnahme ist!“
„Das sind interessante Meinungen und wichtige Tatsachen. Ich danke Euch für Eure Beiträge, meine Lieben. Wer möchte sich noch äußern?“ fragte der Adler in die Runde. „Ich hätte auch noch ein paar Dinge zu sagen“ erwiderte der Falke. „Du hast das Wort“ bestätigte der Adler. „Nun, unsere Rasse lebt schon einige Zeit in der Nähe der Menschen und manche von uns arbeiten mit diesen auch zusammen. Daher sehen und hören wir vieles. Erstens möchte ich einmal sagen, dass nicht alle Menschen böse oder gemein zu uns Tieren sind. Es gibt viele, denen unser Wohl am Herzen liegt. Diese Menschen kümmern sich um kranke oder verletzte Vögel und entlassen sie danach wieder in die Freiheit. Wie zuvor schon gesagt, arbeiten wir gerne mit den Menschen zusammen und helfen ihnen ihre Siedlungen von Ratten und Mäusen frei zu halten, aber das Benehmen welches leider ein Teil der Menschen an den Tag legt empört uns sehr. Wir können das Gesagte vom Huhn nur bestätigen und es stimmt uns nicht nur traurig sondern auch zornig. Ich spreche für meine Rasse, wenn ich sage, dass es Zeit wird sich zusammen zu tun und zurückzuschlagen, denn vom Nichtstun wird die Lage sicher nicht besser. Wir sollten uns die guten Menschen holen und gemeinsam mit ihnen den bösen Menschen eine ordentliche Abreibung verpassen, sodass sie endlich verstehen und lernen“
„Eine etwas radikale Meinung, aber wie gesagt jeder darf sagen was er möchte und für richtig findet“ sprach der Adler. Da ergriff auch schon die Krähe das Wort: „Einige von uns versuchen den Menschen zu zeigen und zu lehren, wie intelligent, schön, respektvoll und einzigartig Tiere sind und bei einigen funktioniert das ganz gut und diese zeigen es dann auch den anderen Menschen über einen Kasten – Ach ja Fernseher nennen sie das – welch besondere Lebewesen wir Vögel und selbstverständlich auch alle anderen Tiere sind. Wir hoffen und wünschen uns sehr, dass die Menschen endlich aufwachen und ihren Fortschritt für den Schutz von uns Tieren und auch von der gesamten Umwelt nutzen“. Die Vögel flatterten zustimmend und voll der Hoffnung an das Gute im Menschen. Da erhob sich das Huhn voller Zorn in die Luft „Du sprichst so einfach! Euch stecken sie nicht in winzige Käfige mit euresgleichen! Ihr seht zwar, aber dann fliegt ihr davon froh und gleichzeitig erleichtert dass es euch nicht trifft! Ihr müsst nicht den ganzen Tag Eier legen, ihr bekommt nicht so wie die Gänse ein Rohr in den Schnabel geschoben damit ihr schnell dick werdet. Wenn ihr mir nicht glaubt, so fragt doch die Gänse und Enten! Nochmal: Ich und meine Rasse wollen Gerechtigkeit und das so schnell als möglich.! Am besten Gleiches mit Gleichem vergelten!“
Es herrschte plötzlich eine absolute Stille. Keiner der anwesenden Vögel wusste so richtig was er darauf sagen bzw. wie er darauf reagieren sollte. Der Adler räusperte sich. „Gibt es noch weitere Wortmeldungen?“ Alle schwiegen wie zuvor. „Nun gut. Dann möchte ich meine Auffassung der Dinge erläutern: Ich und die meinigen können Euch alle sehr gut verstehen. Die Beispiele die einige von uns genannt haben entsprechen absolut der Wahrheit. Auch in meiner Rasse gibt es Gedanken der Rache, aber auch Gedanken des Friedens, der Harmonie, der Liebe zum Leben und der Gerechtigkeit und diese Gedanken überwiegen. Ich möchte Euch allen zu Bedenken geben, dass es uns nicht zusteht zu urteilen, dass ist allein Mutter Natur´s Aufgabe und sie wird sicher eine Entscheidung zum Wohle aller Lebewesen auf der Erde treffen! Was würden wir erreichen, wenn wir uns auf die Menschen stürzen? Es würde wiederum Wut, Hass, Vergeltungsmaßnahmen hervorrufen und die Welt erst Recht in den Untergang treiben, denn dann würden selbst die guten Menschen verführt werden Rache zu üben, denn ein Angriff würde jeden Menschen treffen ob gut oder schlecht!“ „Du hast Recht! Es tut mir leid, dass ich mich so von meinem Zorn wegen der Ungerechtigkeit gegenüber uns Tieren leiten ließ. Natürlich ist es nicht richtig einen Krieg zu beginnen, sondern mit gutem Beispiel voranzugehen und ein friedvolles, gerechtes, von Liebe und Wahrheit geleitetes Leben vorzuleben…“ bekannte das Huhn und auch der Falke nickte. „Niemand verurteilt Dich oder andere für eure Gefühle, im Gegenteil wir verstehen diese sehr gut und fühlen mit jedem gepeinigten Tier!“ sagte der Adler mitfühlend.
„Gibt es noch weitere Beiträge?“ fragte der Vorsitzende. Die Vögel und die Flugtiere schwiegen. „Nun gut, dann ist es Zeit Euch über meinen Bericht an Mutter Natur abstimmen zu lassen. Ich werde ihr folgendes mitteilen: Wir, die Vögel und Flugtiere möchten, dass den Menschen aufgezeigt wird wie schlimm ihr Verhalten ist und das sie sich ändern müssen. Des Weiteren fordern wir Respekt und ein würdevolles, respektvolles Leben für all jene die bei den Menschen leben und ihren Körper für die Versorgung der Menschen hergeben! Sollten die Menschen nicht lernen wollen, so soll es eine Bestrafung für die unbelehrbaren unter ihnen geben! Wenn ihr, meine lieben Vögel und Flugtiere mit dieser Botschaft einverstanden seid, so hebt den Flügel.“ Ein Flügel nach dem anderen wurde in die Luft gestreckt als Zeichen der Zustimmung. „So wird es geschehen. Nun kehrt nach Hause zurück und lebt in Hoffnung auf die gerechte und weise Entscheidung von Mutter Natur, welche ich Euch zum richtigen Zeitpunkt überbringen werde.“ Erleichtert, dass sie über ihre Bedürfnisse, Wünsche und Anliegen offen sprechen konnten erhob sich einer nach dem anderen und flog in seine Heimat zurück.
Der Weckruf der Huftiere
In einem ruhigen, abgelegen Teil der Savanne fanden sich die Vertreter der Huftiere ein, um ihre Ansichten über die Menschen zu diskutieren und einen Bericht für Mutter Natur zu beschließen.
Das Nilpferd hatte den Vorsitz übernommen und wurde ob des anhaltenden Lärms etwas ungeduldig. „Ruhe jetzt! Wir haben etwas wichtiges zu besprechen und sind nicht hier um eine Plauderstunde abzuhalten!“ Sofort wurde es absolut still und man hörte nur den vereinzelten Ruf eines Vogels in der Luft. „Ich fackle nicht lange und eröffne unsere Sitzung und bitte um die Wortmeldungen.“
„Ich fackle auch nicht lange und sage: Lasst uns die Menschen versklaven, ausbeuten, zertrampeln und von unseren Fressfeinden jagen bis sie tot zu Boden sinken. Sie sollen endlich büßen für das was sie uns und allen Tieren auf der Welt angetan haben und noch immer antun!“ trompetete der Elefant. „Ich bin ganz und gar deiner Meinung! Ich kann euch viele Sachen erzählen, was die sogenannten Herrscher der Welt mit meinen Artgenossen machen….Zum Beispiel zwingen die Menschen uns in kleine Holzboxen (das nennen sie dann Stall, falls andere Menschen skeptisch nachfragen) ohne bzw. ganz wenig Stroh, dort müssen wir in unserem eigenen Exkrementen liegen und bekommen nur künstliches Körnerzeug (kein echtes Futter) zu essen damit wir schnell groß werden und sie uns schnell schlachten können. Unsere Ferkel nehmen sie uns weg und zwingen sie an künstlichen Maschinen zu säugen und wunderen sich warum deren Fleisch keine Nährwerte hat! Früher war das Leben als Schwein auch kein Honiglecken, aber es gab durchaus mehr Bauernhöfe, in denen wir ein halbwegs gutes Leben haben durften, echtes, gemischtes Futter (mit Abfällen aus der Küche, Mjam – echt lecker) bekamen, nicht mit hunderten anderen Schweinen zusammen gepfercht wurden und wir unsere Jungen bis zur Entwöhnung bei uns behalten konnten.“ grunzte das Hausschwein.
Der Hirsch und die Hirschkuh bäumten sich auf: „Manche von uns sperren sie in Gehege, füttern, pflegen und kümmern sich um uns…Bis dann plötzlich eines Tages das Tor aufgeht und vor uns fremde Menschen stehen, die uns ohne mit der Wimper zu zucken einfach erschießen. Wir haben keine Fluchtmöglichkeit…wir können nur zusehen bzw. sterben. Das ist so ungerecht! Uns ist klar, dass wir gejagt, unser Fleisch gegessen und unser Geweih anschließend eine Trophäe ist aber so muss das ja wohl nicht ablaufen!! Wir plädieren für Chancengleichheit und für die Einhaltung des uralten Ritus: Faire Jagd zu fairen Bedingungen! Es sind ja schließlich nicht nur wir betroffen, sondern auch Tiere anderer Gattungen!“ röhrte der Hirsch. „Das sind äußerst aufrüttelnde, schockierende Berichte! Ich bitte um weitere Wortmeldungen“ warf das Nilpferd ein.
Die Kuh erhob sich: „Ich kann nur die bisherigen Berichte bestätigen! Auch uns Kühen wird großes Leid angetan. Wir geben den Menschen gerne unsere Milch, aber was machen sie daraus? Sie verschwenden sie und wissen unsere Gaben nicht zu schätzen! Sie mischen in unser Futter Medikamente: angeblich zu unserem und des Menschen Schutz. Das ich nicht lache! Die Wahrheit ist, dass sie nur aufs Geld schauen, der Mensch, der unser Fleisch oder unsere Milch verzehrt wird nur belogen und betrogen! Wir haben kein Problem damit, das wir unsere Körper als Nahrung für den Menschen hergeben, aber so wie es jetzt ist weigern wir uns vehement dies weiter zu tun!! Warum müssen wir in Todesangst für die Schlachtung durch die halbe Welt fahren? Das ginge auch einfacher: Wir fahren zum Schlachter in der Nähe oder der Schlachter kommt zu uns und dann könnten sie die Körper problemlos in Kühlwagen quer durch die Welt fahren, fliegen oder sonst was machen…und sie würden noch ihr geliebtes Geld sparen (Nahrung für unterwegs, Reinigung der Wagen, Zusatzkosten für die Fahrer…) Es sind nicht alle Menschen Tierquäler, es gibt auch viele die Tiere aufrichtig lieben und denen unser Wohlergehen am Herzen liegt, aber es liegt doch einiges im Argen und ich spreche mich im Namen meiner Rasse dafür aus, den Menschen eine ordentliche Lektion zu erteilen, welche sie nicht so schnell vergessen!“
Plötzlich ertönte ein lautes Tröten und alle starrten den Elefanten an. „Genug der Worte! Die Erde gehört uns und ich sage euch: Da ist kein Platz mehr für den Menschen! Auf in den Kampf mit dem Motto: Sind sie nicht für uns so sind sie gegen uns! Wir machen keine Gefangen. JETZT ist es an der Zeit den letzten Krieg auf dieser Welt zu führen und zwar gegen die Menschen! Auf in den Kampf meine Brüder und Schwestern! Wir werden uns mit allen anderen Tieren vereinen und kämpfen bis zum Tod! Die Menschen kennen keine Gnade, jagen uns nur wegen unseres Aussehens, unserer Haut, unseres Elfenbeines! Also, los auf zum Kampf“ trompetete der Elefant voller Hass. „Nicht so schnell, geschätzter Elefant! So weit sind wir noch nicht, denn das Urteil fällt schließlich Mutter Natur! Natürlich können wir alle deine Gefühle verstehen, in jedem von uns sind solche Gefühle vorhanden, aber wir dürfen uns nicht auf die selbe Stufe stellen wie die Menschen! Wir sollten auf das gerechte Urteil von Mutter Erde vertrauen, sie wird uns helfen und unterstützen!“ sprach das Nilpferd. „Du hast Recht, liebes Nilpferd. Selbstverständlich trifft Mutter Natur das Urteil, aber es ist manchmal so schwer zu warten!“ meinte der Elefant, jetzt etwas ruhiger.
„Ich verstehe dich nur allzu gut!“ sagte das Pferd und meinte weiter: „Auch meiner Rasse wurde und wird viel Ungerechtigkeit angetan. Wir arbeiten gern mit den Menschen, es sind wie wir bereits gehört haben nicht alle böse bzw. schlecht. Es gibt viele die sich für den Tierschutz einsetzen, versuchen so viele Tiere als nur möglich vor Tierquälern zu schützen. Leider sind diese Menschen derzeit noch in der Minderheit. Es bedarf viel Aufklärung der Menschen auf der ganzen Welt, denn viele handeln aus Unwissenheit, gesellschaftlichen und sozialen Druck, Unsicherheit, Existenzängsten…Ich möchte, dass Handeln der Menschen auf gar keinen Fall in Schutz nehmen, gebe aber zu Bedenken dass es auch Menschen gibt die unsere Gnade, unseren Schutz und unsere Liebe verdienen!“ Das Nilpferd erhob sich. „Gibt es weitere Berichte oder Meldungen?“ Alle schwiegen verunsichert über das Gehörte. „Nun gut. Dann möchte ich zur abschließenden Zusammenfassung kommen. Ich werde Mutter Erde folgendes übermitteln: Wir fordern wahre Gerechtigkeit! Das bedeutet für uns Huftiere, dass die tierquälerischen, verlogenen Menschen auf das Härteste bestraft werden und die tierliebenden, ehrlichen Menschen belohnt werden. Wenn ihr mit dieser Botschaft einverstanden seid, so trampelt mit den Hufen!“ Der Boden erbebte wie unter einem sehr starken Erdbeben, als alle anwesenden Tiere ihre Zustimmung gaben.
Als wieder Ruhe eingekehrt war, meinte das Nilpferd abschließend: „Wenn alle Tiergattungen ihre Berichte an Mutter Erde überbracht haben, wird diese das Urteil fällen über das ihr natürlich unterrichtet werdet. Bis dahin, wird jeder aufgefordert keinesfalls auf eigenen Huf hin zu handeln. Nun, geht und berichtet allen euren Brüdern und Schwestern von unserer Versammlung.“ In aller Ruhe verließen die Tiere den Versammlungsplatz und machten sich auf in ihre jeweilige Heimat.
Der Weckruf der Hunde und Bären
In einem abgelegen, ruhigen und für den Menschen unerreichbaren Ort versammelten sich die Vertreter der Hundeartigen (wie sie von uns Menschen in der Tierordnung genannt werden) um sich gemäß Mutter Natur´s Bitte eine Meinung über den weiteren Umgang mit den Menschen zu bilden. Der Pandabär würde dieses Mal den Vorsitz führen und hatte es sich bereits in der Mitte der Anwesenden gemütlich gemacht. Man hörte Getuschel und lautes Gemurmel. „Hast du schon über die Abstimmung der Katzen gehört?“ raunte der Grizzly dem Wolf zu. „Ja, das ist ja aber noch gar nichts gegen den Bericht der Huftiere.“ flüsterte der Wolf dem Grizzly mit verschwörerischen Blick zu. „Ruhe! Ruhe bitte!“ erhob der Panda seine Stimme. „Ich weiß, es gibt viele Gerüchte über die Berichte der anderen Tiergruppen, aber wir sind heute hier um unseren eigenen Bericht für Mutter Natur zu bilden. Ich ersuche euch alle, unabhängig von den gehörten Berichten anderer Tiere eure Meinung zu sagen, sodass ich einen wertvollen Beitrag für Mutter Natur´s Urteil überbringen kann. So, nun bitte ich um eure Meinungen bzw. Berichte.“
„Ich möchte gleich einmal festhalten: Wir Wölfe fressen weder kleine Kinder, noch Großmütter! Das ist alles ein Märchen und hat uns an den Rande der Ausrottung gebracht! Wir dachten, dass die Menschen selbstständig denken, aber das konnten wir leider nur bei wenigen Vertretern dieser Gattung feststellen. Wir sind keine bösen Lebewesen, aber wir verspüren so wie die Menschen ebenfalls Hunger und wenn sie uns dann die Weidetiere direkt in unser Revier stellen, dann ist das für uns wie für die Menschen das Fastfood-Lokal um die Ecke (ich glaube so nennen die das schnelle, bereits erlegte Futter). Die Menschen sollen endlich lernen, dass die Erde nicht ihnen alleine gehört, sondern allen Lebewesen. Sie jagen uns wegen unseres Fells mit der fadenscheinigen Ausrede wir seien Bestien und „das Böse“. Nochmal: Wir sind nicht böse, wir sind ganz normale Landraubtiere, so wie andere auch! Wir wollen das die Diskriminierung von uns Wölfen endlich ein Ende hat! Wir wollen Gerechtigkeit, Respekt, ein friedliches, achtsames Miteinander von Tier und Mensch!“ der Wolf unterstrich seine Meinung mit einem lauten Ruf.
„Ihr seid ja richtig nett mit eurer Meinung und das obwohl euch ebenso viel Leid angetan wurde und wird wie allen Tieren auf dieser Welt.“ brummte der Schwarzbär und fuhr übergangslos fort: „Es wird endlich Zeit, dass die Menschen den Tieren gegenüber Respekt und Toleranz zeigen, so wie es sich die Tiere verdienen. Wir Bären sind nicht zum Tanzen auf diese Welt gekommen, doch die Menschen zwingen uns mit Elektroschocks zu tanzen, springen und sonstigen Vorführungen zu machen um uns anschließend in Minikäfige zu zwängen. Sie stehlen unsere Jungen und zwingen sie in ein unwürdiges Leben voller Qual, nur um als Statussymbol eines reichen Menschen vorgeführt zu werden.“ Der Schwarzbär machte eine kurze Pause. Plötzlich stieß der Grizzly einen lautes Brüllen aus. „Nieder mit den Menschen! Nieder mit allem was mit dem Menschen zu tun hat! Wir dürfen uns das nicht mehr gefallen lassen! Ich sage euch: Ich sterbe lieber als Märtyrer für unsere Sache als das ich mich als Tanzbär versklaven lasse! Was sagt ihr, meine Freunde?“ Die Worte des großen Grizzly´s wurde mit zustimmenden Jaulen, Gebell und Gebrüll kommentiert. „Ruhe! Ruhe jetzt!“ brüllte der Pandabär, der sich nun auf die Hinterpfoten gestellt hatte um sich Gehör zu verschaffen. „Jeder kann seine Meinung kundtun, so soll es auch sein, aber wir sind nicht hier um einen Krieg anzuzetteln!“ brüllte der Panda in die Menge. „Es tut mir leid, da ist wohl der Bär mit mir durchgegangen.“ gab der Grizzly zu. „Nun, dann kann ich ja meinen Bericht weiterführen“ meinte der Schwarzbär ruhig. „Mein Vetter der Grizzly hat natürlich Recht, so wie es momentan auf der Welt zugeht kann und darf es nicht weiter gehen, wir sollten den Menschen klar machen, dass sie nicht die Herrscher der Welt sind, sondern ein Teil eines Ganzen.“
Nun meldete sich der Koala zu Wort: „Wir sollten den Menschen auch zeigen, was er anrichtet mit der Zerstörung und rücksichtslosen Ausbeutung der Natur. Er gefährdet ja nicht nur uns Tiere, sondern auch sich selbst. Denn wenn wir untergehen, geht auch die gesamte Menschheit unter. Das sollte der Mensch endlich begreifen. Die Zeit ist fast abgelaufen und zwar für uns alle!“ „Danke, meine Lieben für eure Berichte. Gibt es weitere Wortmeldungen?“ fragte der Pandabär in die Runde.
Der Hund räusperte sich. „Wir Hunde leben seit sehr langer Zeit in der Nähe des Menschen. Auch uns Hunden wird trotzdem immer wieder, so wie euch viele Qualen angetan. Menschen benutzen uns als Kampfhunde, verdienen so ihr Geld. Ich finde diese Menschen sind Feiglinge, denn sonst würden sie selber in den Ring steigen und sich boxen (ist ein sogenannter Sport bei ihnen) bzw. wie früher die Gladiatoren Mann gegen Mann kämpfen . Sie missbrauchen uns als Zuchtmaschinen um sich so ihren Lebensunterhalt zu „verdienen“. Sie sollten es einmal mit ehrlicher Arbeit versuchen! Sie nutzen die Tierliebe der ehrlichen Menschen aus, verkaufen uns illegal (bedeutet ist nicht erlaubt) aus dem Kofferraum, dubiosen Garagen und Häusern über Kleintieranzeigen. Diesen Tierquälern ist unser und das Leid unserer liebevollen Herrchen/Frauchen egal. Was ich euch auch noch unbedingt berichten muss, ist das es auch böse Menschen gibt, die ihre Kinder und Tiere als Sexspielzeug missbrauchen! Stellt euch das einmal vor! Das wird immer wieder versucht totzuschweigen! Diese Menschen haben sich jedes Recht – egal welches – verwirkt! Diese bösen Menschen gehören von der Erde weggefegt wie der Wind ein Sandkorn wegweht!“ bellte der Hund laut von so viel Wut überwältigt über solche Zustände.
Schockiert über den Bericht des Hundes schauten sich alle Versammelten an und man spürte wie Hass, Wut und der Wunsch nach Rache in ihnen hochstieg. „Ich bin absolut schockiert über diese Tatsachen die uns der Hund berichtete, ich werde folgenden Bericht an Mutter Natur überbringen und ersuche mit Gebrüll bzw. Bellen um Euer Einverständnis. Ich werde Mutter Natur berichten, dass wir den Kampf gegen die bösen Menschen, die ihre Kinder als auch die Tiere auf welche Art und Weise auch immer missbrauchen aufnehmen wollen und diese mit der absoluten Härte die uns die Natur bietet bestrafen wollen. Die guten, ehrlichen, kinder- und tierliebenden Menschen sollen auf die schönste Art und Weise belohnt werden! Seid ihr mit dieser Berichterstattung einverstanden?“ Ein ohrenbetäubendes Gebrüll und Bellen erklang.
„Nun, meine lieben Freunde kehrt in eure Heimat zurück. Sobald das Urteil von Mutter Natur gefällt wurde, werdet ihr darüber informiert! Seid wachsam und mutig! Ich bin überzeugt die Gerechtigkeit wird siegen!“ mit diesen Worten schloss der Panda die Versammlung und sah den Tieren nach, die sich auf den teilweise langen Heimweg machten.
Der Weckruf der Reptilien und Amphibien
An einem wunderbaren, sonnigen Ort fanden sich sämtliche Vertreter der Reptilien und Amphibien ein um ihre Konferenz wie von Mutter Natur gefordert abzuhalten. Den Vorsitz übernahm dieses Mal die Anaconda und hatte es sich dafür vorzeitig an einem warmen Platz gemütlich gemacht. „Ich möchte nicht lange um den heißen Brei reden! Ich eröffne ohne weiters die heutige Besprechung und bitte um Wortmeldungen!“ rief die Schlange in die versammelte Menge.
„Da habe ich Euch gleich so einiges zu erzählen! Die Menschen werden immer dreister, gieriger und auch feiger! Sie verstecken sich hinter ihren Waffen, mit denen sie aus sicherer Entfernung auf uns schießen können, denn sie wissen genau in einem Kampf „Mensch gegen Tier“ hätten sie keine Chance. Ihren Aufstieg zum sogenannten Herrscher der Welt verdanken sie einzig und allein dem Gewehr. Nicht allein wie sie gerne glauben wollen ihren überlegenen Intellekt… Entschuldigung, ich bin etwas abgeschweift! Sie jagen und töten uns wegen unserer Haut. Wisst ihr was sie damit machen? Sie brauchen sie nicht etwa um sich warm im Winter anzuziehen! Nein, sie machen damit so merkwürdige Beutel und dann laufen ihre Weibchen damit herum. Brauchen Sie das für die Paarung? Ich habe diese Frage sowohl meinen Artgenossen als auch anderen Tieren gestellt und so richtig schlau wurden wir daraus auch nicht… Wir Krokodile sind der Meinung, sollten die Menschen unsere Haut für die Erhaltung und Fortpflanzung ihrer Spezies brauchen, so sind wir bereit uns zu opfern. Allerdings nur, wenn wir dafür den Respekt, die Würde und das Leben zuvor bekommen welches uns zusteht! Sie züchten uns auf Farmen, nur um uns danach zu töten und dann aus unserer Haut die zuvor erwähnten Beutel zu fertigen. Unsere Spezies gab es schon zu Lebzeiten der Dinosaurier und nun müssen wir uns so eine unwürdige Behandlung gefallen lassen! Ich sehe ja ein, dass wir den einen oder anderen Menschen vielleicht nicht fressen hätten sollen, aber wer kann es uns verübeln, wenn die Menschen in unseren Lebensraum kommen wie beim „Ich-biete mich-dir-an-Buffet“? Ich und meine Artgenossen sind der Meinung, dass es Zeit wird das man alle Tiere mit dem Respekt behandelt der ihnen gebührt!“ rief das Krokodil.
„Ihr seid aber sehr großzügig und nett mit den Menschen! Zu nett!! empörte sich der Komodowaran. „Ihr solltet Euch eingestehen, dass das was die Menschen mit euch und überhaupt allen Tieren machen in keinster Weise zu entschuldigen bzw. zu rechtfertigen ist! Die Menschen nehmen und nehmen nur von uns Tieren sowie den Pflanzen und würdigen dies in keinster Weise. Ganz im Gegenteil, sie bringen nur Leid, Tod und Verderben über den gesamten Planeten! Es wäre für uns alle besser, wenn diese Spezies von der Erde besser heute als morgen für immer verschwindet!“ Wir sollten uns mit den anderen Tieren zusammentun, denn ich habe von den anderen Versammlungen mitbekommen, dass sich keine Rasse diese Zustände noch länger mitansehen will! Lasst uns endlich etwas unternehmen und nicht länger nur reden! Wir haben genug geredet, seht doch was es uns gebracht hat! Nichts, gar nichts! Sollen wir noch länger unsere Augen vor der Realität verschließen? Sie überrennen uns, verdrängen uns von unserem angestammten Lebensraum, welcher von Mutter Natur rechtmäßig uns gehört! Ich sage, wir müssen uns jetzt wehren bevor es zu spät ist – wenn nötig ist es ein Kampf auf Leben und Tod! Brüder, Schwestern ich rufe Euch auf uns mit allen Tieren der Welt zu verbünden und in den Kampf zu ziehen! Wir können ja die paar Menschen verschonen, welche gut zu uns Tieren sind, aber der Rest muss büßen!“ rief der Komodowaran. Durch die Anwesenden ging ein etwas zögerliches aber zustimmendes Zischen und Wispern.
„Nicht so schnell, mein Lieber! Wir sind hier um einen Beschluss zu fassen und nicht um einen Krieg zu planen! Mutter Natur hat uns eindeutige Weisungen erteilt und an diese haben wir uns zu halten! Solange Mutter Natur´s Entscheidung aussteht haben wir keine Selbstjustiz zu üben! Haben das jetzt alle verstanden?“ zischte die Anaconda drohend. „Ich kann dich, nein euch alle verstehen! Auch wir Schlangen sind massiv betroffen, aus unserer Haut werden ebenfalls Beutel hergestellt. Des Weiteren schnallen sie sich unsere Haut auch um die Füße…bis jetzt habe ich noch keine Bestätigung erhalten, dass diese Sachen dem Auffinden eines paarungswilligen Partners dienlich waren! Wie dem auch sei, ich ersuche um weitere Wortmeldungen.“ zischte die Anaconda, jetzt etwas ruhiger.
„Ich möchte auch gern ein paar Schilderungen vorbringen: Der Komodowaran hat nicht ganz unrecht, denn die Menschen müssen jetzt lernen, sonst lernen sie nie und dann ist es zu spät. Auch wenn die Menschen dies gerne verdrängen, insgeheim wissen sie es! Sie haben Angst vor dem Miteinander, denn die Angst flüstert ihnen zu, dass sie dann alle nichts mehr besitzen würden, was ja gar nicht stimmt! Jedem würde und könnte es gut gehen, wenn endlich Gerechtigkeit herrscht, sowohl mit uns Tieren als auch bei den Menschen untereinander! Der Neid, welchen die Menschen spüren steht ihnen im Weg, egal welche Herkunft sie haben oder auf welchen Kontinent sie leben. Ich habe mir sagen lassen, dass die Menschen auf der ganzen Welt davon befallen sind. Das muss eine ganz heimtückische, zerstörerische Krankheit sein bei welcher anscheinend das Hirn befallen wird und man nicht mehr weiß was man tut. Meine Rasse ist fast ebenso alt wie die der Krokodile, aber noch nie gab es so eine Krankheit bei uns Tieren. Wir haben Glück, dass wir gegen diese furchtbare Seuche immun sind! Wir sollten aber Mutter Natur dringend raten, etwas gegen diese Krankheit zu unternehmen, denn man kann ja schließlich nie wissen, wie sie sich entwickelt!“ sprach die Schildkröte.
Die Anwesenden schwiegen, denn alles was sie gehört hatten entsprach den Tatsachen. Das Verhalten der Menschen war vollkommen aus dem Ruder geraten. Die Anaconda ließ ihren Blick über alle schweifen, sie musste nicht fragen was sich alle dachten, denn wie jedes Tier wusste sie instinktiv was die anderen dachten. „Nun gut. Ich werde Mutter Natur sagen, dass wir bereit sind jene Menschen zu verschonen, welche sich aufrichtig um das Wohl der Tiere kümmern und danach handeln. Der Rest der Menschen soll für seine Sünden sein büßen und für diese soll es auch keine Gnade geben. Wir wollen diese Maßnahmen nicht, sind aber bereit sie einzusetzen falls es nötig sein sollte! Ebenfalls werde ich Mutter Natur dringend nahelegen die Seuche, die der Mensch Neid nennt auszurotten! Wenn alle damit einverstanden sind hebt Eure Schwänze, Füße bzw. zischt und wispert laut!“ sagte die Schlange. Wie nicht anders zu erwarten wurde der Vorschlag der Anaconda einstimmig angenommen. „Nun, meine lieben Brüder und Schwestern wünsche ich Euch eine gute Heimkehr und ich werde Euch über alle weiteren Vorgehensweisen auf dem Laufenden halten.“ zischte die Schlange. Sie sah den Tieren noch lange nachdenklich nach, um sich dann selbst auf dem Heimweg zu machen.
Der Weckruf der Wassertiere
Tief, sehr tief unten im weiten Ozean hatten sich die Vertreter der Wassertiere versammelt um sich auf eine Botschaft für Mutter Natur zu einigen. Den Vorsitz übernahm diesmal der Delfin, welcher elegant durch das Wasser glitt. „Ruhe bitte! Ich bitte um Ruhe!“ versuchte sich der Delfin Gehör zu verschaffen und das es ihm so rasch gelang erstaunte ihn selbst am meisten. „Wir sollten nicht zu viel Zeit vertrödeln! Wie ihr alle bereits wisst, haben wir die Aufgabe Mutter Natur unsere Botschaft zu übermitteln, damit sie ihr Urteil fällen kann. Da wir die letzten sind, deren Meinung aussteht, ersuche ich Euch sogleich zur Sache zu kommen und keine wertvolle Zeit zu verschwenden. Ich sehe der Hai möchte sprechen. Bitte berichte!“ erteilte der Delfin dem Hai das Wort.
Nach einem kurzen Räuspern begann der Hai zu erzählen: „Ich möchte zuerst einmal eines klar stellen: Wir hassen niemanden, auch die Menschen nicht! Obwohl wir es könnten, aber dennoch tun wir es nicht! Wenn wir einen Menschen töten oder verletzten so geschieht das nicht mit Absicht, sondern durch unseren Instinkt. Die Menschen haben uns vor langer Zeit zu Monstern gemacht die wir nicht sind und die Gruppe der Menschen die aufzeigen, wie wir wirklich sind haben alle Mühe uns zu helfen! Wir, die Haie finden es nicht richtig wie der Mensch mit uns, mit Euch und mit dem kostbaren Wasser umgeht! Des Weiteren sind wir der Meinung, dass das Verhalten der bösen Menschen, welche die wahren Monster sind endlich richtige Konsequenzen haben muss! Die guten, liebevollen, tierliebenden und ehrlichen Menschen dagegen gehören belohnt! Wir wollen, dass man uns so respektiert, so wie wir sind. Wir wollen keine Treibjagden und Riesenfangnetze mehr! Wir stellen den Menschen gerne unsere Körper zur Verfügung, allerdings nur solange sie unser Opfer für sie achten und ehren, so wie sie es früher einmal getan haben! Wir hoffen, dass das Urteil von Mutter Natur zum Wohl aller Tiere und guten Menschen ausfällt!“
„Dies kann ich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht beantworten, es obliegt allein Mutter Natur wie sie sich entscheidet! Bitte um weitere Meldungen!“ meinte der Delfin. Der Buckelwal fing zu sprechen an:„Ich schließe mich grundsätzlich der Meinung des Haies an, allerdings fordere ich als Bestrafung der Menschen: Eine Ausrottung aller Tier- und Menschenwelpenquäler. Mir ist in meinem langen Leben, so einiges zu Ohren gekommen was die Menschen als sogenannte Krone der Schöpfung angerichtet haben! Sie beuten alle Tiere aus, zerstören ihren und unseren Lebensraum. Geben uns die Schuld für ihr eigenes Versagen, denn bis jetzt konnten sie es mit uns ja machen. Doch damit muss jetzt Schluss sein! Wenn ausgewachsene Vertreter der Menschen sich gegenseitig bekämpfen, so ist das ihre Sache, aber da sie die unschuldigen Tiere, Menschenwelpen quälen, schänden verdienen sie die absolute Höchststrafe! Als Vertreter meiner Art habe ich den Auftrag dies zu fordern!“ Als er diese Worte ausgesprochen hatte, ließ er seinen Blick in die Runde der anderen Wassertiere schweifen. Der Buckelwal sah Zustimmung einerseits und vollkommene Überraschung andererseits, da niemand damit gerechnet hatte das so eine Forderung von seitens der Wale kommen würde.
„Ich stimme den Walen und den Haien vollkommen zu! Auch wir Robben sind deren Ansicht, denn so wie es bis jetzt war, kann und darf es nicht weitergehen! Unsere Jungen erschlagen sie, einzig und allein wegen ihres weißen Fells. Diesen Menschen ist egal ob sie noch leben, wenn sie ihnen das Fell abziehen. Wie würde es wohl den Menschen gefallen, wenn wir das bei ihrer Spezies machen würden? Die Menschen regen sich sofort auf und schreien Rache, wenn einer von ihnen durch ein Tier umkommt! Das ist nicht nur ungerecht, das ist eine bodenlose Frechheit! Um es auf den Punkt zu bringen: Wir sind einer Meinung mit den Walen und Haien!“ schloss die Robbe ihre Wortmeldung.
Der Delfin sah in die Runde der versammelten Tiere. „Weitere Meldungen?“ rief er aus, doch niemand wollte mehr etwas sagen. Die Tiere wollten nicht mehr reden, sie wollten Taten sprechen lassen. „Aus euren Gesichtern lese ich unter anderem eure Gedanken. Nun gut, so sei es. Ich werde Mutter Natur berichten, dass wir Wassertiere eine Bestrafung – die absolute Höchststrafe – der umgangssprachlich bösen Menschen und eine Belohnung der guten Menschen fordern. Wenn ihr damit einverstanden seid, hebt eure Flossen.“ forderte der Delfin. Als alle Flossen in der Höhe waren, sah man den Tieren die Erleichterung über das eindeutige Ergebnis an. „Nun werde ich unsere Botschaft überbringen. Schwimmt Eures Weges, seid vorsichtig und vertraut auf das Urteil unserer weisen Mutter Natur.“ Mit diesen Worten schwammen alle Wassertiere nach Hause, während sich der Delfin auf eine lange Reise begab um den Beschluss der Wassertiere zu überbringen.
Mutter Natur´s Urteil
Es hatte eine Weile gedauert, doch nun war es soweit: Mutter Natur´s Urteil über die weitere Vorgangsweise der Tiere mit den Menschen sollte heute verkündet werden. Für diesen Zweck hatte Mutter Natur eigens einen Ort geschaffen, welcher auf der Erde ansonsten nicht vorkam, denn jede Tiergattung brauchte natürlich ihre eigenen Bedingungen um sich wohlzufühlen. Es war ein wunderschöner, einzigartiger und zauberhafter Platz welchen Mutter Natur mit viel Liebe kreiert hatte. Dort waren sämtliche Biotope zu finden, sodass jeder Vertreter der Tiere sich wohl und sicher fühlen konnte.
Der Schneeleopard und der Adler waren die ersten die sich an dem vereinbarten Ort eingefunden hatten und nutzten die Zeit um zu plaudern. „Ich habe gehört, dass es bei den jeweiligen Versammlungen sehr heftige Meinungen gab, welche wie ich zugeben muss, durchaus verstehen kann!“ sagte der Adler. „Durchaus, in Anbetracht der Lage ist es nicht einfach objektiv oder gar ruhig zu bleiben. Warst du auch schon deinen Bericht vortragen?“ fragt der Schneeleopard. „Ja, es haben schon alle mit Mutter Natur gesprochen! Heute wird das Urteil fallen welches über die weitere Vorgangsweise entscheidet; fallen. Ich bin sehr aufgeregt und kann es kaum erwarten!“ sprach der Adler und trat etwas nervös von einem Fuß auf den anderen. „Da werdet ihr Euch noch etwas gedulden müssen“ raunte eine Stimme ihnen zu. Der Schneeleopard und der Adler drehten sich um. Aus dem Waldstück traten der Panda und das Nilpferd hervor. „Schön euch zu sehen!“ begrüßte die große Raubkatze die Neuankömmlinge, welche sich nun zu ihnen gesellten.
Etwas später fanden sich schließlich auch die anderen Vertreter der Tiere ein. Der Delfin spielte freudig im Wasser und neckte die anderen Tiere, indem er unvermutet aus dem Wasser auftauchte und die Tiere nass spritzte. „Nun ist es aber genug! Wir sind ja nicht auf dem Wasserspielplatz!“ wurde er vom Nilpferd ermahnt. „Das stimmt, aber kann man es ihm nicht verübeln, er ist nun einmal eine wahre Frohnatur.“ verteidigte der Adler den Delfin. „Ist ja nicht so schlimm, aber das Nilpferd hat recht, jetzt reicht es für eine Weile, ich will nicht völlig durchnässt sein bei der Urteilsverkündung“ raunte der Schneeleopard. Die Biene als Vertreter der Insekten summte zwischen den anderen Tieren herum und lachte über die neckischen Spiele des Delfins, denn sie hatte so etwas noch nicht gesehen. „Wo bleiben bloß die Anaconda, die Maus und der Gorilla? Es wird ihnen hoffentlich nichts zugestoßen sein?!“ fragte der Pandabär in die Runde. „Das einzige was passieren könnte ist, dass sich die Schlange an der Maus vergreift….“ meinte der Schneeleopard sarkastisch. „Jetzt bist du aber makaber! Daran wollen wir gar nicht denken!“ summte die Biene etwas besorgt. „Wie könnt ihr nur so etwas von mir denken? Ich bin empört, schließlich ist das Jäger-Beute-Verhältnis für uns außer Kraft gesetzt!“ zischelte die Anaconda welche die Maus und den Gorilla als Begleitung hatte.
„Entschuldige, ich wollte ja nur einen kleinen Witz machen und dich nicht kränken!“ zeigte sich der Schneeleopard reumütig. „Ist schon gut. Gibt es schon etwas Neues von Mutter Natur?“ fragte die Anaconda in die Runde der Tiere. „Nein noch nicht. Aber jetzt, wo alle Vertreter da sind wird es sicher nicht mehr lange dauern“ meinte der Pandabär überzeugt. „Hoffentlich, denn wie gesagt ich bin ganz aufgeregt, ich glaube ich werde noch eine kleine Runde über diesen wunderschönen Ort drehen, dann wird es sicher gleich soweit sein“ sprach der Adler und erhob sich zu seinem Rundflug. Die anderen Tiere sahen ihm nach und beschlossen diese besondere Umgebung die eigens für sie geschaffen wurde zu erkunden. Jedem Tier gefiel das jeweilige Biom so sehr, sodass sie ganz vertieft in ihren Entdeckungstouren waren. Plötzlich horchten die Tiere auf, denn ein sanfter, warmer Hauch durchströmte die Luft. Instinktiv fanden sich alle wieder am Ausgangspunkt ihres Treffens ein. Alle Tiere bildeten einen Kreis und schauten gebannt als sich in ihrer Mitte plötzlich ein wunderschönes Glitzern bildete. „Das ist sicher Mutter Natur!“ flüsterte der Gorilla und alle konnten vor lauter Staunen nur nicken.
Das Glitzern verstärkte sich immer mehr und nahm sichtbar Gestalt an. Als sich Mutter Natur dann in ihrer vollen Schönheit zeigte verebbte schließlich das Glitzern und die Tiere waren überwältigt von der Pracht welche sich ihnen zeigte, sodass keiner von ihnen sich bewegte geschweige etwas sagen konnte. Mutter Natur´s Erscheinung glich der eines Engels. Sie hatte braunes, schulterlanges Haar, strahlend blaue Augen, zart rote Lippen und eine rosige Haut. Ihr wallendes, weißes Gewand funkelte wie die Milliarden Sterne. Mit einem einladenden und freundlichen Lächeln sah sie zu jedem Tier und nickte ihm freundlich zu. Sanft sprach sie: „Ich freue mich sehr, dass ihr alle meinem Ruf gefolgt seid und heiße Euch recht herzlich willkommen!“ Nach einem kurzen Moment der Stille fuhr sie fort: „Wie ihr alle wisst, werde ich Euch das Urteil verkünden, welches Ihr, meine lieben Tiere in die Welt tragen sollt! Nun hört meine Entscheidung und die Gründe dafür an!“
„Ich habe jede Botschaft gehört und ich habe ebenfalls einen zusätzlichen Boten in die jeweiligen Versammlungen, sowie in die ganze Welt geschickt um ein wirklich umfassendes Bild der gegenwärtigen Situation zu erhalten. Des Weiteren habe ich mich mit den Hütern des Karmas, sowie den Engeln ausführlich beraten. Mir ist sehr wohl bewusst, dass viele Menschen die Tatsache das ich, die Engel und das Karma existieren aus Angst vor Verantwortung verleugnen und abstreiten. Wir ihr und einige Menschen wisst, ist dies dennoch real und das es keine Rolle spielt ob man daran glaubt oder nicht, denn der Wahrheit ist noch niemand entkommen, genauso wenig wie seinem Karma.“ Mutter Natur sprach jedes Wort mit Bedacht. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: “Ihr, die Tiere sollt weiterhin Frieden, Liebe, Freude, Glück, positive Energie in die Welt bringen und den Menschen zeigen was sie noch lernen sollen bzw. müssen, es soll und wird keinen Krieg geben! Allerdings ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, dass ihr von Eurem Recht Gebrauch macht, Euch zu wehren wenn Euch Leid, in welcher Form auch immer angetan wird! Des Weiteren braucht ihr Euch keine Sorgen machen, die bösen Menschen werden ihre Strafe bekommen und die guten Menschen werden belohnt werden!“ Mutter Natur hielt inne.
Danach sprach sie weiter: „Die Menschen, welche Tiere und Menschen quälen, werden in Absprache mit den Hütern des Karmas dort bestraft wo es ihnen am meisten weh tut. Dies mag zwar nicht gleich sichtbar sein, allerdings werden die betroffenen Menschen es spüren, merken und wenn ihr und die guten Menschen ganz genau hinschaut werdet ihr auch sehen wie deren Strafe aussieht. Ihr fragt wie? Ganz einfach: Sie werden ihre persönlichen Wünsche niemals wirklich erreichen, werden sobald sie sich am Ziel ihrer Träume glauben doch sehen das sie das Gewünschte unglücklich macht. Sie werden auf Menschen treffen, die Tiere und schwächere Menschen beschützen, die sich wehren, sich nicht alles mehr gefallen lassen und wenn notwendig ihr Leben für das Gute geben. Sie werden keine wahren Freunde haben und sich verzweifelt fragen „Warum ich? Oder „Warum passiert mir dies oder jenes? Oder Wieso kann mein Leben nicht besser sein bzw. anders verlaufen?“ und wenn sie sich nicht ihrer Selbstverantwortung stellen werden sie keine Antwort auf ihre Fragen erlangen solange sie dieses Leben führen. Sie werden im nächsten Leben die Qualen die sie jetzt anderen Lebewesen antun dann am eigenen Leib spüren und das solange bis sie sich wahrhaft ändern! Die Menschen selbst sollen über ihre bösen Mitmenschen richten, sollen diese endlich wahrhaftig in die Schranken weisen und damit ebenfalls Verantwortung für sich und ihre Rasse übernehmen! Ihnen stehen viele Mittel und Wege zur Verfügung um Gutes zu bewirken, denn jeder einzelne, mag er sich noch so unsichtbar vorkommen entscheidet jeden Tag und Minute wie es für ihn selbst, die Tiere, die Pflanzen und die Menschheit weitergeht!“ Eine erneute Pause, in welcher Mutter Natur jedes der anwesenden Tiere eindringlich ansah und sich in jedes einfühlte setzte ein.
Unvermittelt fuhr sie mit ihrer Rede fort: „Ihr, die Tiere und schon viele der Menschen wisst wie man miteinander spricht ganz ohne einen Laut von sich geben zu müssen. Die Menschen werden lernen mit Euch ohne Worte zu sprechen, Euch und Eure Wünsche zu respektieren und zu achten. Sollten sie es nicht tun werde ich nachhelfen: Ich habe schon damit begonnen, allerdings ist das nur ein sanfter Denkanstoß gewesen…ich kann und werde nun ebenfalls andere Seiten aufziehen wenn es sich nicht vermeiden lässt! Ich werde reinigende Luft in Form von Stürmen, reinigendes Wasser in Form von großen Wellen, reinigendes Feuer in Form von Bränden oder Vulkanausbrüchen, sowie Erdbeben und notfalls Seuchen – um meinem Urteil Nachdruck zu verleihen – schicken welche die betroffenen Gebiete reinigen werden und dies werde ich solange wiederholen bis alles wieder seine Ordnung hat und die Menschen gelernt haben! Es ist mir bewusst, dass einige Menschen und Tiere ihr Leben geben werden; doch dies ist schon vor deren Geburt abgeklärt worden und diese Lebewesen haben sich damit einverstanden erklärt ihr Leben zu opfern damit andere ein besseres Leben führen können.“ Wieder hielt Mutter Natur inne um das Gesagte wirken zu lassen.
Unmittelbar sprach sie weiter: „Die guten, gerechten und tierliebenden Menschen sollt ihr durch Eure Liebe, Treue, Euer Wissen beschützen, leiten, führen und ihnen zeigen was alles an guten und schönen Dingen zu schaffen möglich ist! Ich und die Hüter des Karma werden sie mit Glück, Freude, Zufriedenheit, Frieden belohnen solange sie auf dem positiven, lichtvollen Weg bleiben welchen sie schon beschritten haben. Ich sage nicht, dass dies immer leicht fallen wird oder das ihnen jetzt alles in den Schoß fällt aber sie werden die Erkenntnis erlangen, dass sie das Glück welches sie erstreben und alles dafür nötige von Geburt an in sich tragen! Sie werden immer deutlicher erkennen, dass es keine Zufälle gibt sondern sie mit jeder noch so kleinen Entscheidung die Welt für sich und die die sie lieben zum Guten verändern können. Es ist die Aufgabe der guten Menschen ihre Selbstverantwortung zu erkennen und das sie ein wichtiger, wertvoller Teil von allem was ist sind! Ihr, die Tiere habt schon soviel gutes geleistet darum werde ich, die Engel und die Hüter des Karmas; Euch bei allem was ihr tut unterstützen, leiten und führen. Es stehen große Veränderungen bevor wie ihr bereits wisst und fühlt, um diese nun zu einem guten Ende zu führen habe ich mich entschlossen den goldenen Mittelweg zu gehen und Gerechtigkeit walten zu lassen. Denn Aggression, Wut, Hass, Rache bringt keine Lösung sondern nur von diesen negativen Gefühlen und Gedanken! Nur wenn die Menschen lernen, sich weiter zu entwickeln und Verantwortung für sich selbst und die Rasse Mensch übernehmen ist der Weg für dauerhaften Frieden zwischen allen Lebewesen geebnet. Seid weiterhin das gute Vorbild, dass ihr immer schon gewesen seid! Nun, meine lieben Tiere tragt meine Entscheidung zu jedem Eurer Artgenossen. Jeder soll danach handeln um die Welt zu einem wunderschönen Ort zu machen, an dem die Menschen, Tiere und Pflanzen in Frieden, Glück, Respekt, Liebe, Freude zusammen leben und das jeder im ewigen Kreislauf des Lebens seinen Platz findet.“ Mit diesen Worten beendete Mutter Natur ihre Ansprache und sah sich erneut im Kreis der Tiere um.
Die Tieren sahen sich gegenseitig still an, schließlich ergriff der Schneeleopard das Wort: „Wir erhofften eine gerechte Entscheidung und diese hast du uns soeben überbracht. Wir danken dir aus tiefsten Herzen für deine Worte, denn im Grunde wünschen wir uns ein friedliches, respektvolles, liebevolles, gutes Leben mit den Menschen und allen Lebewesen! Wir wollen uns aber nicht mehr alles gefallen lassen und durch deine Erlaubnis müssen wir es nun auch nicht mehr, dies wird vielen von uns helfen sich Ihrer Wichtigkeit, Einzigartigkeit bewusst zu werden und ihre Bestimmung mit Freude zu erfüllen! Es freut uns sehr, dass die guten Menschen ihre Belohnung und die bösen Menschen ihre Strafe erhalten werden! Im Namen aller Anwesenden und aller Tiere auf der ganzen Welt danke ich dir nochmals für alles was du, die Engel und die Hüter des Karmas für uns macht!“ Nach einem kurzen Moment der Stille gaben die Tiere den Worten des Schneeleopard´s Zustimmung indem sie mit dem Flügeln flattern, mit den Füßen aufstampften oder mit der Flosse auf das Wasser schlugen. Mutter Natur spürte die Freude der Tiere als sie abschließend sprach: „Geht nun los und verbreitet die Botschaft an jedes Tier und jeden Menschen der dafür offen ist! Ich wünsche Euch eine sichere Rückkehr und werde Euch unendlich viel positive Energie mit auf den Weg geben welches ihr automatisch an alle Eure Artgenossen und guten Menschen weitergebt!“ Die Tiere verneigten sich zum Abschied und jedes von ihnen machte sich auf den Weg um die Entscheidung von Mutter Natur auf der ganzen Welt zu verbreiten.